Veranstaltung: | 40. Bundesmitgliederversammlung Berlin |
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Tagesordnungspunkt: | 11.4. 4*Beisitzer*innen |
Antragsteller*in: | Christopher Margraf (CampusGrün Münster) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 20.11.2019, 13:53 |
B1: Christopher Margraf
Selbstvorstellung
Liebe Delegierte, liebe Gäste,
hiermit bewerbe ich mich um einen Beisitzer*innen-Posten im CampusGrün Bundesverband.
Ich bin Christopher Margraf, 22 Jahre alt und studiere im 9. Semester Chemie und im 1. Semester Biowissenschaften an der Uni Münster. Zuvor habe ich in Gelsenkirchen mein Abitur gemacht und zwischen dem Abitur und dem Studium die Ausbildung zum Rettungssanitäter beim Deutschen Roten Kreuz absolviert. Dort bin ich seit 2014 ehrenamtlich tätig und hatte schon verschiedenste Positionen, unter anderem als Leiter der Schularbeit und der Wasserwacht, inne. Besonders in den Sanitätsdiensten und (2015) in der Flüchtlingshilfe war ich stark eingebunden. So war ich unter anderem bei der Betreuung der Geflüchteten aktiv und gab beispielsweise Schwimmkurse für die Geflüchteten gegeben. Bis heute sind für mich die Werte der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-bewegung sehr prägend. Diese sind darauf ausgerichtet das Leiden eines jeden Menschen gleichermaßen und weltweit zu lindern und als eine Weltumfassende Gemeinschaft sich für die Menschen einzusetzen.. Besonders dem Grundsatz der Menschlichkeit fühle ich mich auch in meinem Alltag stark verpflichtet.
Seit April 2018 bin ich auch in der Hochschulpolitik aktiv. Angefangen habe ich im RCDS Münster. Bereit zu Beginn sind mir einige Unterschiede zwischen den Positionen des RCDS und meinen eigenen aufgefallen. Diese haben sich mit der Zeit auch verstärkt. Dennoch war es mir während meiner ersten Legislatur im Studierendenparlament möglich, auch durch die Unterstützung vieler gleich denkender Mitglieder im Verband und in unserer Fraktion, einige positive Veränderungen in der Hochschule anzustoßen und meine eher linken Ansätze zu verteidigen und umzusetzen. Vor allem meine Kommiliton*innen und Freund*innen im Verband waren, trotz anderer politischer Einstellung und Konflikten mit dem Vorstand und konservativen Mitgliedern, der Grund warum ich noch so lange Teil des RCDS geblieben bin. Während dieser Zeit habe ich gemerkt, wie viel Spaß mir allgemein das Engagement in der Hochschulpolitik macht. Insbesondere das Flyern und die Gespräche am Wahlkampfstand haben mir sehr viel Freude bereitet. Nachdem meine Freund*innen nach und nach dem Verband und der Hochschulpolitik den Rücken gekehrt haben, empfand ich die Zeit richtig einer Hochschulgruppe beizutreten die mir inhaltlich deutlich näher steht. Daher bin ich zu CampusGrün gewechselt, mit deren Mitgliedern ich mich auch während meiner Zeit im RCDS immer um ein sehr gutes und angenehmes Verhältnis bemüht habe.
Natürlich kann man sich zurecht die Frage stellen, was meine politischen Positionen sind. Ich wünsche mir eine klimaneutrale und nachhaltige Hochschule an der niemand aufgrund seiner*ihrer Staatsangehörigkeit, seiner*ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft oder seines*ihres Geschlechts diskriminiert wird. Auch möchte ich eine stärkere Einbeziehung der Studierenden an den Hochschulen ohne dabei die Interessen der Professor*innen und Mitarbeiter*innen außer acht zu lassen. Beispielsweise erscheint mit in der Beschaffung von Drittmitteln, bei der Kooperation mit anderen Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen, bei der konkreten Ausgestaltung von Forschungsprojekten oder bei der Zuteilung von Forschungsbereichen der höhere Einfluss von Professor*innen und akademischen Mitarbeiter*innen sinvoll. Alles was uns Studierende direkt betrifft, wie zum Beispiel die Lehre oder die Arbeitsbedingungen für SHKs und Promovierenden muss in paritätisch und quotiert besetzen Gremien von Studierenden mitentschieden werden.
Auch stehe ich für soziale Gerechtigkeit ein, so muss es meiner Meinung nach einen einheitlichen und verbindlichen Mindestlohn für SHK-Kräfte geben und die Minijobgrenze sollte, gerade für Studierende, angehoben werden. Dies sehe ich darin begründet, dass sich die Vorraussetzungen und der Bedarf in den letzten Jahren deutlich geändert haben und die, aus der Klassifizierung als Minijob, resultierenden Vorteile wie z.B. die Familienversicherung weiter nutzbar für alle betroffenen Studierenden sein sollten. Auch das Studieren mit Kind, mit zu pflegenden Angehörigen oder mit Beeinträchtigung gleich welcher Art sollte so angnehm, wie nur möglich gestaltet werden. Auch ist die Digitalisierung der Hochschule und die Modernisierung der Lehre entscheidend. Dies darf aber auf keinen Fall zu Lasten der Studierenden, der Qualität der Lehre oder der Umwelt geschehen.
Nachdem ihr nun einen kleinen Eindruck von meiner politischen Einstellung und meinem Werdegang in der Hochschulpolitik erhalten habt, möchte ich nun erläutern was mir als Beisitzer wichtig wäre und was ich gerne umsetzen möchte:
Ein besonderes Anliegen ist es mir, für eine sehr gute Kommunikation, sowohl mit den Mitgliedern, Gruppen und Landesverbänden, als auch zwischen den Gruppen und Landesverbänden zu sorgen. Dabei ist die Einbeziehung aller Mitglieder essenziell für eine reibungslose Verbandsarbeit. Ich möchte eine gute Vernetzung der Gruppen miteinander erreichen, die vielleicht sogar so weit gehen kann, dass gegenseitige Besuche keine Seltenheit sind, gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt werden oder sich beim Wahlkampf gegenseitig unterstützt wird.
Neben der Vernetzung in Deutschland möchte ich auch eine Vernetzung mit ähnlichen Hochschul- und Jugendgruppen in Europa erreichen. Für mich ist Europa nicht nur ein Kontinent und die EU nicht nur ein Wirtschaftsbündnis. Für mich ist die EU eine Vision. Die Vision die Nationalstaaten und die Leiden des frühen 20. Jahrhundert hinter sich zu lassen und die Menschen verschiedener Länder auf Grundlage von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu vereinen. Der Abbau von Grenzen, sowohl physisch als auch jene in den Köpfen der Menschen, der solidarische Eintritt füreinander, sowie die gemeinsame Arbeit an den Problemen der Zukunft, sollten, gerade für uns als junge Generation und als die Zukunft Europas, oberste Priorität haben. Durch einen regen Austausch mit anderen Europäischen Organisationen können wir genau dies erreichen.
CampusGrün soll bei dem ganzen aber nicht nur Raum für politischen Diskurs auf gemeinsamer Basis bieten, sondern auch Studierende verschiedener Fächer, Semester und Hochschulen vernetzten und helfen Freundschaften zu knüpfen.
Um dies zu erreichen, soll die Reichweite unserer Social-Media-Kanäle genutzt und ausgebaut werden. Durch einen kurzen Blick auf den Instagramfeed oder die Facebookseite muss erkennbar werden, was der Bundesverband unternimmt und wo er präsent ist. Gerade Instagram und Facebook bieten die Möglichkeit, Veranstaltungen und Aktionen vorher (beispielsweise durch einen ,,Save the Date’’-Post) anzukündigen und möglichst viele Interessent*innen zu erreichen, anstatt nur im Nachhinein davon zu berichten.
Des weiteren kann ich mir vorstellen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit die Homepage komplett umzugestalten und eine einheitliche und verbindliche CI zu generieren. Als gutes Beispiel einer modernen Homepage kann die von CampusGrün Münster dienen. Die einzelnen Landesverbände und Hochschulgruppen sollen jeweils selbstverwaltete Unterseiten erhalten, welche über eine eigene Adresse anwählbar sein sollten.
Für den Verband sollte eine Nextcloud angelegt werden. Nextcloud ist ein deutscher Anbieter von Cloudservern die Funktionen wie Online-Telefonie, Kanban-Board (wie Trello), Cloudspeicherung, Gruppenchats und ähnliches ermöglichen. Die Server können dabei in Deutschland gehostet werden und unterliegen damit den Deutschen Datenschutzstandards.
In dieser Cloud sollen alle Beschlusslagen der Landesverbände, des Bundesverbandes und alle Anträge der einzelnen Hochschulgruppen, an und in ihren Hochschulgremien, hinterlegt werden. Damit möchte ich einen höheren Wissens- und Informationstransfer der politischen Arbeit erreichen, sodass sich die Hochschulgruppen besser über ihre politische Arbeit vor Ort austauschen und die guten Ideen anderer Gruppen für sich übernehmen können. Die Beschlüsse und Anträge sollen dabei thematisch sortiert werden, um beispielsweise Anträge im Bereich Soziales schneller zu finden.
Eine letzte zentrale Aufgabe sehe ich im Fundraising. Der Bundesverband sollte seine Mittel möglichst vergrößern um in Zukunft die Fahrtkosten aller Teilnehmer*innen zu erstatten, noch mehr politische Arbeit zu betreiben und seine Reichweite zu steigern. Ferner könnte man, wenn die Mittel ausreichend sind, damit die Wahlkämpfe der einzelnen Mitgliedsgruppen unterstützen.
Auch gemeinsame und koordinierte Aktionen, um Aufmerksamkeit für die Ziele und Forderungen von CampusGrün über die Hochschule hinaus zu generieren, sollten verstärkt werden. Dabei sollten wir auch versuchen in möglichst jeder großen Universitätsstadt und an jeder großen Hochschule eine Hochschulgruppe zu etablieren und unsere Ziele so flächendeckend wie möglich umzusetzen.
Ich möchte das CampusGrün sowohl für B90/Die Grüne, als auch für die Fraktion der Grünen im Europäischen Parlament der erste Ansprechpartner ist wenn es um Hochschulen und Studierende gibt. Wir sollten hier Impulsgeber und auch Berater sein.
Ich hoffe ihr teilt diese Positionen und würde mich sehr über eure Unterstützung freuen, damit wir diese gemeinsam umsetzen und unseren Verband und unsere Ziele voranbringen können.
Liebe Grüße,
Christopher
- Alter:
- 22
- Geschlecht:
- männlich
- Geburtsort:
- Gelsenkirchen-Horst
- Studiengang und -ort:
- BSc Chemie (9. Fachsemester) und BSc Biowissenschaften (1. Fachsemester) an der Uni Münster